Probesitzen und fachsimpeln
Der Mann hat in seinem langen Autofahrer-Leben schon ein gutes Dutzend Autos gefahren, er schwärmt von der Rostresistenz seines 20 Jahre alten E-Klasse-Mercedes. Aber die Gelenkigkeit lässt nach, und beim bequemen Aus- und Einsteigen ist die Entwicklung heute weiter. Da ist die „Automobil Regen“ der ideale Ort, um den Stand der Technik auszuprobieren. Bei den edlen Fahrzeugen aus Stuttgart ebenso wie bei 16 weiteren Autoherstellern. Denn die hochaufragenden und geräumigen SUVs gibt es nicht mehr nur im Hochpreis-Segment bei Mercedes, Porsche oder BMW, sondern längst auch in zahllosen günstigeren Ausführungen.
Dieser Trend ist in der Eishalle und auf dem Parkplatz davor unübersehbar, wo der Förderverein Eissport Regen um seinen Vorsitzenden Martin Vanek auch heuer wieder seine Automesse mit über 100 Fahrzeugen arrangiert hat. Ein weiterer Trend: „Sehr viele Autohäuser haben jetzt Elektroautos mitgebracht“, sagt Vanek, „das ist seit unserer Premiere im Jahr 2011 von Mal zum Mal mehr geworden.“ Ganz klar ist die Tendenz freilich nicht, der Diesel ist weiterhin vertreten, ebenso der Plug-in-Hybrid-Antrieb, der die Vorteile von Elektro- und Verbrennungsmotor verbinden soll. Und damit ist auch ein zentrales Gesprächsthema auf der Autoschau vorprogrammiert: Die Frage, wohin die Reise beim Auto geht. Wer dem reinen Elektroauto (noch) nicht so ganz traut, für den ist der Hybrid-Antrieb eine interessante Alternative. Der Samstag war für Fördervereins-Team und Autohändler in der Eishalle eher ruhig. „Zum ersten Mal wieder schönes Wetter, und dann auch noch Bundesliga-Finale“, erklärt sich Ausschussmitglied Ramona Fehn das Phänomen. Da konnte auch der historische DTM-Rennwagen, den der AMC Regen vor der Halle präsentierte, nicht mehr die Wende bringen.
Aber am Sonntag waren die ersten Besucher schon vor der offiziellen Öffnungszeit an der Halle. Und schon am späten Vormittag waren Halle und Parkplatz mit Besuchern gut gefüllt. Martin Vanek muss sich von Jahr zu Jahr wieder um neue Aussteller bemühen – etwa, wenn ein langjähriger Stammgast die Marke Kia nicht mehr führt. Dafür konnte Vanek den nächstgelegenen Kia-Händler in Cham für einen Besuch gewinnen. „Von selber kommt da niemand auf uns zu“, weiß Vanek aus Erfahrung. Allerdings wissen die Händler die Regener „Fachmesse“ durchaus zu schätzen, sagt Vanek: „Bei verkaufsoffenen Sonntagen sind vielleicht noch mehr Leute da, aber zu uns kommen die Besucher gezielt, um sich beraten zu lassen, die haben wirklich Interesse.“
Und so hat sich das Konzept in den fünf Auto-Schauen innerhalb von acht Jahren eingespielt. Die Autohändler zahlen Standgebühr, dafür wird kein Eintritt verlangt. Aus dem, was aus dem Verkauf von Kaffee und Kuchen, von Getränken und Brotzeiten hereinkommt, kann der Förderverein den Betrieb der Eishalle unterstützen. Vertreten waren auch diesmal wieder das BRK und das THW, die Fahrzeuge und Gerätschaften zeigten. Und die Feuerwehr Weißenstein kümmerte sich um die Verkehrslenkung und die Einweisung in den Parkplatz.